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Steuerparadies Deutschland: bald Geschichte?

Steuerparadies Deutschland: Wenn aus 500.000€ 300.000€ werden…

Alle Jahre wieder wird mit “höheren Steuern für die Reichen” geworben, was bei den (vermeintlich) Armen natürlich immer gut ankommt und für ein paar zusätzlicher Wählerstimmen sorgt. Aber wie bei fast allem, was unsere Politiker einführen, stimmen Verpackung und Inhalt auch hier nicht, denn derartige Projekte enden letztendlich immer gleich: man schließt ein so genanntes Steuerschlupfloch, um ein neues zu öffnen.

Warum das so ist? Ganz einfach: die “Reichen” interessiert es überhaupt nicht, ob der individuelle Spitzensteuersatz 50%, 47%, 40% oder weniger beträgt, da sie ihre Gewinne eh nicht nach den individuellen, progressiven Steuersätzen von Privatpersonen – also Arbeitnehmern und Selbständigen – versteuern, sondern nach denen für Kapitalgesellschaften. Darum betreffen Veränderungen am Spitzensteuersatz keinen Reichen, sondern ausschließlich die Angehörigen der Mittelschicht mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 40.000€ und mehr. Denn die “Reichen” verwalten ihr gesamtes Vermögen in Kapitalgesellschaften, Holding-Strukturen und Stiftungen und zahlen somit im Normalfall nur geringe einstellige Steuersätze auf ihre Gewinne. Oder sie nutzen wie Amazon, arte, Harley Davidson und andere die Vorzüge einer so genannten EWIV (Euopäische wirtschaftliche Interessenvereinigung), einer von der Europäischen Gemeinschaft EG (einem Vorgänger der EU) 1986 definierten Gesellschaftsform, mittels der sämtliche Gewinne nach sehr laxen europäischem Steuerrecht versteuert werden und nicht mehr nach dem nationalen Steuerrecht.

Hauptbetroffene solcher Vorhaben sind (bzw. wären) also kurioserweise immer nur diejenigen, die am lautesten dafür schreien, wenn Politiker höhere Steuern für Reiche fordern. Und vermögensbezogene Steuern wie etwa Vermögen-, Erbschaft-, Schenkungs- oder Grundsteuer sind in Deutschland auch auf einem sehr geringen Niveau, wie der Focus hier berichtet. Alelrdigns soll sich das jetzt ändern…

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